Anarchistische Demonstration am 22. Dezember 2012 in Mannheim: ein Album bei Flickr
Am 22. Dezember 2012 gingen in Mannheim bis zu 600 Menschen trotz strömendem Regen, überzogener Auflagen und einem massiven Polizeiaufgebot gegen Kapitalismus und die Auswirkungen der aktuellen Krise auf die Straße. Immer wieder kam es zu Rangeleien mit der Polizei, diese setzte Schlagstöcke gegen den vorderen Block ein.
Mit zwei lauten Spontandemos wurde der Aktionsradius erweitert und das repressive Versammlungsgesetz - zumindest für einen kurzen Moment - außer Kraft gesetzt.
Zuvor wurde der von der Anarchistischen Gruppe Freiburg organisierte Bus kurz vor Mannheim von einem Polizei-Helikopter im Tiefflug verfolgt und vom BFE Bruchsal herausgezogen, kontrolliert und durchsucht.
Sonntag, 23. Dezember 2012
Samstag, 1. Dezember 2012
FAU-IAA : Für Ausbildung statt Ausbeutung!
FAU-IAA : Für Ausbildung statt Ausbeutung!
Fast ein halbes Jahr schwelt nunmehr der Arbeitskonflikt zwischen der FAU Berlin und dem Obst- und Gemüsehof „Teltower Rübchen“. Konkret geht es bei diesem Konflikt um die Einhaltung der Ausbildungsrichtlinien, eine tarifliche Ausbildungsvergütung (gemäß IG BAU) und die Einhaltung von Arbeitsschutz- und Hygienerichtlinien. Am 28. November 2012 startete die FAU Berlin nun ihre erste öffentliche Aktion, um auf die Missstände auf dem Biohof aufmerksam zu machen. ...
Fast ein halbes Jahr schwelt nunmehr der Arbeitskonflikt zwischen der FAU Berlin und dem Obst- und Gemüsehof „Teltower Rübchen“. Konkret geht es bei diesem Konflikt um die Einhaltung der Ausbildungsrichtlinien, eine tarifliche Ausbildungsvergütung (gemäß IG BAU) und die Einhaltung von Arbeitsschutz- und Hygienerichtlinien. Am 28. November 2012 startete die FAU Berlin nun ihre erste öffentliche Aktion, um auf die Missstände auf dem Biohof aufmerksam zu machen. ...
Freitag, 16. November 2012
Montag, 12. November 2012
Samstag, 10. November 2012
Donnerstag, 8. November 2012
Genk: Demo gegen Arbeitsplatzvernichtung — FAU Duesseldorf
Gent: Demo gegen Arbeitsplatzvernichtung — FAU Duesseldorf
Ford möchte u.a. in Gent (Belgien) mehrere hundert Stelle "abbauen". Die Betreoffenen Arbeiter*innen wollen sich da sjedoch nicht ohne Widestand gefallen lassen. Am 07.11.2012 besuchten sie deshalb schon unangekündigt und überraschend das Ford Werk in Köln-Niehl. Dort fand eine Sitzungs der europäischen Firmenleitung zusammen mit dem Betriebsrat statt. (wir haben berichtet). Mitglieder des Vrije Bond aus der Niederlande und Belgien, werden an dieser Demonstration mit einem kleinen anarchistischen/anarcho-syndikalistischen Block partizipieren. Syndikate der FAU-West prüfen gerade die Möglichkeiten ebenfalls Teil zu nehmen. Mitfahrgelegenheiten können über dieses Pad koordiniert werden:
Mittwoch, 7. November 2012
Europäischer Generalstreik am 14. November? | linksunten.indymedia.org
Europäischer Generalstreik am 14. November? | linksunten.indymedia.org
In mindestens vier europäischen Ländern wird es am 14. November einen Generalstreik geben. Es gib Aufrufe dies in einen europaweiten Generalstreik zu verwandeln. Was sollen wir mit dieser Idee anfangen, wie kann mensch auf fruchtbarer weise mit solchen Aufrufen und ähnlichen Initiativen operieren, dass ist das Thema dieses Artikels.
In mindestens vier europäischen Ländern wird es am 14. November einen Generalstreik geben. Es gib Aufrufe dies in einen europaweiten Generalstreik zu verwandeln. Was sollen wir mit dieser Idee anfangen, wie kann mensch auf fruchtbarer weise mit solchen Aufrufen und ähnlichen Initiativen operieren, dass ist das Thema dieses Artikels.
Dienstag, 6. November 2012
Sonntag, 4. November 2012
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Karl Roche zum 150. Geburtstag «
Karl Roche zum 150. Geburtstag «
Am 31. Oktober wurde vor 150 Jahren (1862) in Königsberg der Genosse Karl Roche geboren
Dienstag, 30. Oktober 2012
改道 Gǎi Dào Nr. 23 – November 2012 | Forum deutschsprachiger Anarchist*innen
改道 Gǎi Dào Nr. 23 – November 2012 | Forum deutschsprachiger Anarchist*innen
Hallo Menschen,
ihr habt nun die Ausgabe Nr. 23 vor euch – die meisten wahrscheinlich auf dem Bildschirm, einige vielleicht auch auf Papier. Damit alle in den Genuss einer dauerhaften Papierausgabe kommen können, möchten wir euch an unsere Druckkampagne erinnern.
Interessierte melden sich bitte direkt bei unserer Abostelle, auf der neuen Seite der Gaidao, jetzt prominent auf der komplett erneuerten Webseite des Forums deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) platziert: fda-ifa.org/gai-dao.
Ihr könnt uns aber auch praktischer zur Hand gehen. Wir sind noch auf der Suche nach Leuten, die uns 2013 für eine oder zwei Ausgaben mit Terminen füttern. Außerdem suchen wir Leute für eine Bilder-Redaktion, die sich um Bilder und Grafikmaterial für die Gai Dao kümmert. Ihr könnt uns aber so eure Bilder und Grafiken zukommen lassen
Was nun diese Ausgabe angeht, so beginnen wir mit einem Nachruf auf einen Genossen aus Tschechien. Den Text verfasste die Tschechoslowakische Anarchistische Föderation (CSAF) und wurde von uns für die Gai Dao übersetzt. Dies ist der erste Teil einer dreiteiligen Reihe von Artikeln zum Anarchismus in Tschechien, die wir euch anlässlich des kommenden Arbeitstreffens der IFA, der Internationalen der Anarchistischen Föderationen, in der Nähe von Prag darbieten möchten.
Des weiteren widmen wir uns auch in dieser Ausgabe wieder dem aktuellen Flüchtlingsprotest. Der Schwerpunkt des Berichtes „Wehe, wenn sie losgelassen…“ liegt auf der Selbst- und Basisorganisation der Flüchtlinge. Diese Bewegung ist sicherlich eine der wichtigsten, die wir zurzeit in der BRD haben, und ist darüber hinaus sicherlich in der Lage, auf vielfältige Art und Weise inspirierend auf uns alle zu wirken.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Ausgabe ist auch das Hartz-IV-System, das wir in gleich zwei Artikeln beleuchten.
Ein Blick in die Inhaltsangabe wird euch zeigen das wir auch dieses mal noch viele weitere spannenden Artikel für euch haben. Bitte beachtet auch unsere Terminhinweise und denkt daran das Magazin auszudrucken, auf den WG-Klos auszulegen und den Link über eure Verteiler zu schicken.
Ein letzter Hinweis: Am 14. November steht der bisher größte transnationale Generalstreik in der Geschichte Europas ins Haus steht. Grund ist der soziale Kahlschlag, der von der Troika durchgeprügelt wird. Haltet Ausschau nach lokalen Aktionen und initiiert ggf. eigene kritische Interventionen.
Eure Redaktion der 改道 Gǎi Dao.
Hallo Menschen,
ihr habt nun die Ausgabe Nr. 23 vor euch – die meisten wahrscheinlich auf dem Bildschirm, einige vielleicht auch auf Papier. Damit alle in den Genuss einer dauerhaften Papierausgabe kommen können, möchten wir euch an unsere Druckkampagne erinnern.
Interessierte melden sich bitte direkt bei unserer Abostelle, auf der neuen Seite der Gaidao, jetzt prominent auf der komplett erneuerten Webseite des Forums deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) platziert: fda-ifa.org/gai-dao.
Ihr könnt uns aber auch praktischer zur Hand gehen. Wir sind noch auf der Suche nach Leuten, die uns 2013 für eine oder zwei Ausgaben mit Terminen füttern. Außerdem suchen wir Leute für eine Bilder-Redaktion, die sich um Bilder und Grafikmaterial für die Gai Dao kümmert. Ihr könnt uns aber so eure Bilder und Grafiken zukommen lassen
Was nun diese Ausgabe angeht, so beginnen wir mit einem Nachruf auf einen Genossen aus Tschechien. Den Text verfasste die Tschechoslowakische Anarchistische Föderation (CSAF) und wurde von uns für die Gai Dao übersetzt. Dies ist der erste Teil einer dreiteiligen Reihe von Artikeln zum Anarchismus in Tschechien, die wir euch anlässlich des kommenden Arbeitstreffens der IFA, der Internationalen der Anarchistischen Föderationen, in der Nähe von Prag darbieten möchten.
Des weiteren widmen wir uns auch in dieser Ausgabe wieder dem aktuellen Flüchtlingsprotest. Der Schwerpunkt des Berichtes „Wehe, wenn sie losgelassen…“ liegt auf der Selbst- und Basisorganisation der Flüchtlinge. Diese Bewegung ist sicherlich eine der wichtigsten, die wir zurzeit in der BRD haben, und ist darüber hinaus sicherlich in der Lage, auf vielfältige Art und Weise inspirierend auf uns alle zu wirken.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Ausgabe ist auch das Hartz-IV-System, das wir in gleich zwei Artikeln beleuchten.
Ein Blick in die Inhaltsangabe wird euch zeigen das wir auch dieses mal noch viele weitere spannenden Artikel für euch haben. Bitte beachtet auch unsere Terminhinweise und denkt daran das Magazin auszudrucken, auf den WG-Klos auszulegen und den Link über eure Verteiler zu schicken.
Ein letzter Hinweis: Am 14. November steht der bisher größte transnationale Generalstreik in der Geschichte Europas ins Haus steht. Grund ist der soziale Kahlschlag, der von der Troika durchgeprügelt wird. Haltet Ausschau nach lokalen Aktionen und initiiert ggf. eigene kritische Interventionen.
Eure Redaktion der 改道 Gǎi Dao.
Montag, 29. Oktober 2012
Donnerstag, 20. September 2012
Samstag, 2. Juni 2012
FAU-IAA : Stellungnahme des FAU Kongress zu den Behinderungen der Demonstrationsfreiheit während der europaweiten antikapitalistischen Aktionstage
FAU-IAA : Stellungnahme des FAU Kongress zu den Behinderungen der Demonstrationsfreiheit während der europaweiten antikapitalistischen Aktionstage
Stellungnahme des FAU Kongress zu den Behinderungen der Demonstrationsfreiheit während der europaweiten antikapitalistischen Aktionstage
Die TeilnehmerInnen des Jahreskongresses der Basisgewerkschaft Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU-IAA) weisen die behördlichen und polizeilichen Behinderungen der Demonstrationsfreiheit während des europaweiten antikapitalistischen Aktionstages M31 und den Blockupy-Aktionen in Frankfurt am Main vom 16. bis 19. Mai 2012 entschieden zurück.Montag, 21. Mai 2012
Der Tod eines Anarchisten in der Dominikanischen Republik | Womblog
Der Tod eines Anarchisten in der Dominikanischen Republik | Womblog
Nach Einbruch der Dunkelheit waren die Mörder gekommen. Zeugen sprechen von 21 Uhr, als zwei Fremde auf dem Grundstück der landwirtschaftlichen Gemeinschaft in Arroyo Frío auftauchten. Auf der Terrasse des einfachen Holzhauses zogen die maskierten Mörder Waffen und forderten Heinrich Goldberg und seinen Genossen Karl Uhrig auf, ihnen zu folgen. Goldberg, den die Historiker eher unter seinem Pseudonym Filareto Kavernido kennen, hatte sich gerade an den Tisch gesetzt, um gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Mally Michaelis, Uhrig, den die Nachbarn nur unter dem Namen »Carlos« kannten, und seinen vier Kindern zu Abend zu essen. Er wollte noch seine von der Landarbeit schmutzige Kleidung wechseln, aber die Männern zwangen ihn mitzukommen – angeblich wollten sie in die nahegelegene Kleinstadt Moca, rund 20 Kilometer entfernt.
Nach nur wenigen Schritten wurde Carlos gezwungen, wieder ins Haus zurückzugekehren. Während die Lebensgefährtin von Filareto noch das Pferd sattelte, hallten Schüsse durch die bergige Gegend im Norden der Dominikanischen Republik – heute rund 50 Kilometer von jenen Stränden entfernt, an denen noch immer deutsche TouristInnen gerne ihren Karibikurlaub verbringen. »Ihr braucht das Pferd nicht mehr zu satteln, ich kann mir vorstellen, was passiert ist«, soll Mally zu ihren Kindern gesagt haben.
Erst am nächsten Morgen fand sie den Sterbenden in der Nähe des Weges in einem Gebüsch. Eine richtige Untersuchung fand nicht statt, die Mörder mussten sich niemals vor Gericht verantworten. Heinrich Goldberg wurde zuerst in der Provinzstadt Moca, wenige Jahre später aber auf dem Friedhof von Arroyo Frfo in einem Familiengrab beigesetzt. Sein Grab ist längst eingeebnet.
»Er kam auf der Suche nach Frieden und Freiheit, weil er ein Menschenfreund war«, zitiert die dominikanische Tageszeitung Diario Libre einen Weggefährten 74 Jahre nach seiner Ermordung – und fand den Tod. Noch heute erinnern sich einige Anwohner des Dorfes rechts und links der kurvigen Straße in der bewaldeten Gebirgsregion. »Der Mann, der Pferdefleisch aß«, diese Charakterisierung des »komischen Ausländers« ist selbst Menschen heute noch in Erinnerung, die Goldberg nicht kannten.
Ob die damalige diplomatische Vertretung des Dritten Reiches in Santo Domingo, dessen Leiter gerne in Uniform repräsentierte, die mysteriösen Umstände, unter denen Goldberg zu Tode kam, untersucht oder von den dominikanischen Behörden Aufklärung gefordert hat, kann bezweifelt werden. Im Archiv des Auswärtigen Amtes sind über den Fall »Heinrich Goldberg alias Filareto Kavernido« keine Akten vorhanden, viele Dokumente sind im Laufe des Krieges durch Bomben zerstört worden. Seine Mutter Mally habe später alle Unterlagen und Dokumente des Vaters zerstört, erzählt Sohn Faro. Die Familie wolle nicht mehr über die Sache sprechen.
Andere Familienmitglieder haben jeden Kontakt und jedes Gespräch über den ermordeteri Verwandten abgelehnt, den Bewohner von Moca als einen »kultivierten und musischen Menschen« beschreiben. Er kam regelmäßig in die Stadt, erzählt Hilda Schott, die Tochter eines Deutsch-Dominikaners, über den »komischen Typ«. Sie sei beeindruckt gewesen von der hochgewachsenen Gestalt, seinem langen Kopfhaar und wallenden Bart. »Er besuchte meinen Vater und diskutierte stundenlang mit ihm in unserem Haus«, erinnert sie sich. Später wurde Karl »Carlos« Uhrig ein enger Freund der Familie.
Filareto machte seinen Schulabschluss in Brandenburg und studierte von 1900 bis 1904 Medizin an der Berliner Universität und in Freiburg. Seine Doktorarbeit handelt von der »hysterischen Blindheit«. In dieser Zeit kam er sowohl mit der Esperantobewegung, die durch eine gemeinsame Lengua franca die Kommunikationsproblene unter der Weltbevölkerung überwinden wollte und in der linken Bewegung Anfang des Jahrhunderts viele Anfänger fand, als auch mit den Ideen von Friedrich Nietzsche in Kontakt. 1905 zog er nach Berlin-Weißensee und ließ sich als Arzt nieder, Später arbeitete er als Arzt im städtischen Krankenhaus in Friedrichshain. Goldberg heiratete, bekam eine Tochter. Am 15. Mai 1910 trat er aus der jüdischen Gemeinde aus.
In diesen Jahren gehörte Dr. Heinrich Goldberg bereits zur Berliner Boheme, hatte Kontakt mit Anarchosyndikalisten, Libertären und Naturanhängern. Er selbst bezeichnete sich als Anarchokommunisten. Während des Ersten Weltkrieges gehörte er pazifistischen Kreisen an. Um sich sammelte er einen Kreis von Menschen, die einen utopischen Kommunismus vertraten und einer Rückbesinnung auf das ländliche Leben das Wort redeten. Damit verbunden war das Leben in freier Natur, Freikörperkultur, die Ablehnung von traditionellen Familienstrukturen und jedweder bürgerlicher Normen sowie die freie Liebe.
1918, als Anarchisten und Kommunisten für eine freie Räterepublik kämpften – nicht wenige ihrer Vertreter waren jüdische Linke –, hatte Heinrich Goldberg sich bereits einen anderen Namen zugelegt: Filareto Kavernido – in Esperanto bedeutet der Name so viel wie der »Freund der Höhle« – und eine Kommune gegründet, die sich »La Kaverna di Zarathustra«, »Die Höhle des Zarathustra«, nannte. Bilder zeigen ihn mit wehendem Haar und langem Vollbart, eine Art Prophet, der durch sein wallendes Gewand auffiel, aber auch durch seine Gewohnheit, durch die Straßen Berlins barfuß zu laufen. Sein Sohn Vertuemo berichtet in seinen Erinnerungen, dass sein Vater immer Aufsehen erregt habe »mit seiner weißen Tunika, die bis auf den Boden reichte und einen Arm frei ließ. (…) Manchmal war er Gegenstand von Gespött, um das er sich jedoch nicht kümmerte.«
Tamen Köhler schreibt in einem biografischen Abriss über das Leben von Johanna »Hannchen« Gloger, eine der Lebensgefährtinnen Filaretos: »Die Kommune lebte längere Zeit in der Mulackstraße im Scheunenviertel. Dies war fast ein Ghetto für zugewanderte Ostjuden, es war aber auch die Gegend der Prostituierten und Zuhälter. Die Kommune erregte keinen Anstoß, weder bei den luden noch bei den Huren, nur bei der Polizei, die sich um die sittliche Gefährdung der ältesten Töchter sorgte.« Offiziell ist Kommunarde Filareto in der Rosenthaler Straße als »Dr. Heinrich Goldberg, Mediziner und Philosoph« registriert.
Außer im Scheunenviertel hält sich die »Höhlenkommune« auch im Brandenburger Umland, in der Märkischen Schweiz, auf. Im Rothen Luch, in der Nähe von Müncheberg, besitzt sie ein Grundstück, zu dem auch Höhlen gehören, und wo die Mitglieder der anarcho-Iibertären Gemeinschaft »selbstversorgende Landwirtschaft« betreiben. Aufsehen erregen sie vor allem durch ihre Angewohnheit, sich auch nackt auf dem Gelände zu bewegen. »Er und andere Mitglieder der Kommune verbrachten dort den ganzen Sommer und sogar Perioden während der kalten Jahreszeit. Es gibt wenigstens eine Handwerkergruppe von Schneidern in Berlin-Mariendorf, die der Kommune angehört. Mit mindestens zwei Frauen, die Mitglieder der Kommune sind, hat Filareto Kavernido zwischen 1921 und 1927 mehrere Kinder: Hannchen (Gloger) und Mally (Amalia Michaelis), einer Tochter aus jüdischem Hause (…), die er spätestens 1919 kennenlernt. Alle Kinder bekommen einen Ido-Namen.« [ 2 ]
Eine Ullstein-Illustrierte berichtet von der »Goldberg-Kommune« unter dem Titel »Freie Liebe hinterm Bahndamm«. Nachdem es immer wieder Skandale um die Nackten der »Höhlen-Kommune« gab und der Arzt Goldberg wegen angeblichen Verstoßes gegen den Paragraphen 218 und damit wegen des Abtreibungsverbots Ärger mit der Justiz bekam, überlegte Filareto Kavernido, der sich in seiner persönlichen Korrespondenz und in seinem Beiträgen für anarchistische und libertäre Publikationen so nannte, mit seinen Kommunarden aus Deutschland auszuwandern. »Wir sind heute nach sieben Jahren ein Stamm von zwölf Erwachsenen und 17 Kindern, die an primitivste Lebensführung und ernste andauernde Arbeit gewöhnt sind. Wir haben weder Statuten noch Ehe noch sonst irgendwelche Vorurteile der kapitalistischen Gesellschaft«, schreibt Filareto über seine Kommune an eine Gesinnungsgenossin in der Schweiz. [ 3 ] 1926 siedelt sich die Kommune in Tourrettes-sur-Loup in der Nähe von Nizza an.
Vermutlich hat dies Filareto bewogen, neue Perspektiven in Übersee zu suchen. Ende der 20er-Jahre suchte die Dominikanische Republik händeringend nach Personen, die die kaum bewohnten rückständigen landwirtschaftlichen Regionen besiedeln sollten. Ziel war es auch, »weiße Siedler ins Land zu holen, um den Anteil der farbigen Bevölkerung zu verringern«. Sie bekamen als Starthilfe nicht nur ein Stück Land zur Rodung zur Verfügung gestellt, sondern auch Werkzeug und Arbeitsgeräte für die Bewirtschaftung sowie Saatgut. Insgesamt siedelte die Dominikanische Republik, in der 1930 nach einem kalten Militärputsch der Oberbefehlshaber der Armee, Rafael Leönides Trujillo Molina, das diktatorische Regiment übernommen hatte, 670 Colonos, Siedler, an. Ein Teil davon kam aus Europa.
Wie viele Zarathustra-Kommunarden letztendlich Richtung Karibik mit einem Frachtschiff von Marseille aus aufbrachen, ist nicht genau überliefert. Zur Gruppe gehörten auf jeden Fall Mally und ihre vier Kinder sowie Karl »Carlos« Uhrig. Willkommen war sie jedoch nach ihrer dreiwöchigen Reise nicht überall. Die haitianischen Behörden genehmigten ihr nur widerwillig die Durchreise in die Dominikanische Republik, die sich mit Haiti die zweitgrößte Karibikinsel Hispaniola teilt.
In den Jahren nach seiner Ankunft versuchte Filareto Kavernido weitere Anhänger der Freikörperkultur und der Kommunardenbewegung ins Land zu holen – so wie es scheint jedoch vergeblich. Einige, die kamen, verließen schon nach kurzer Zeit wieder die Gemeinschaft in Arroyo Frío in der Nähe des Ortes Jamao. Filareto Kavernido kümmerte sich nicht so intensiv um den Landbau, wie es sich die dominikanischen Behörden gewünscht hatten. Er vertrat die These, dass man nur soviel zu arbeiten solle, wie für den unmittelbaren Lebensunterhalt wichtig sei. Vielmehr setzte Filareto unbekümmert seine Agitation für ein freies, staatlich nicht reglementiertes Leben und die freie Liebe fort.
Am 29. Juli 1932 schrieb Filareto an seinen französischen Genossen Oscar Piérru in Calais: »Wo nirgends auf der Welt findest du einen schöneren und gesünderen Ort als bei uns. Das gemeinsame Leben mit den damit verbundenen unterschiedlichsten Arbeiten gibt jedem die Möglichkeit, sich nützlich zu machen. Darüber hinaus verspreche ich dir, dass du in sechs Monaten ein starker Mann sein wirst, und wenn es dir gefällt, sogar eine Axt bedienen kannst, wenn du dich wirklich von mir beraten und leiten lässt. (…) Was das Sexualleben betrifft, lassen wir jedem Mann oder Frau die absolute Freiheit, über sich zu verfügen. Wir vertreten die Theorie, jede darf mit jedem und jeder mit jeder, ansonsten achten wir das Recht einer Person einer anderen gegenüber.« [ 4 ]
Zu dieser Zeit haben die lokalen Behörden und Regierungsvertreter schon ein kritisches Auge auf den Einwanderer und seine MitbewohnerInnen in Arroyo Frfo geworfen. Grundbesitzern ist er mit seinen Thesen vom gemeinsamen Besitz ein Dorn im Auge, örtliche Mediziner verfolgen die Aktivitäten des deutschen »Barfußarztes« mit größer werdender Verärgerung, weil er sich für eine Behandlung in Naturalien bezahlen lässt und zu einer Konkurrenz zu werden droht. Der Provinzgouverneur von Moca, Jacobo de Lara, betont in einem Memorandum an den »Ehrenhaften Präsidenten der Republik, General Don Rafael L. Trujillo M.«, dem er die spanische Übersetzung des zitierten Briefes von Filareto beilegt, dass »es unausweichlich ist, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um das Böse zu beseitigen, das uns auf diese Weise verunreinigt«. [ 5 ]
Zwei Wochen später fasst der Assistent des Ministers für Landwirtschaft und Handel, T. Hernändez Franco, in einem fünfseitigen Untersuchungsbericht einen Besuch in der landwirtschaftlichen Kolonie zusammen. Heinrich Goldberg dlias Filareto Kavernido und seine Gruppe seien eine soziale und moralische Gefahr für die Siedlung und die dominikanische Gesellschaft: »Deshalb glaube ich, dass es dringlich ist, dass Dr. Goldberg und seine gesamte Gruppe aus Arroyo Frfo und aus der Dominikanischen Republik ausgewiesen wird.« [ 6 ]
Am 6. Mai fordert auch der Minister die Ausweisung Filaretos. Zehn Tage später wird der Mediziner, libertäre Utopist, Kommunarde Dr. Heinrich Goldberg alias Filareto Kavernido im Alter von 52 Jahren ermordet. Ein Schicksal, das er mit vielen vor und nach ihm während der blutigen diktatorischen Regentschaft von Rafael Trujillo teilt, die 31 Jahre lang – von 1930 bis 1961 – dauerte.
www.filareto.info
Quelle: – Latin@rama – blogs.taz.de – Vielen Dank an den Autor Hans-Ulrich Dillmann, für die Abdruckerlaubnis.
Der Tod eines Anarchisten in der Dominikanischen Republik
Samstag, 19. Mai 2012 | Hintergrundberichte u. Analyse |
Leben und Sterben des Heinrich Goldberg alias Filareto Kavernido. Von Hans-Ulrich Dillmann — Santo Domingo | Latin@rama blogs.taz.de |
Elf Kugeln beendeten am 16. Mai 1933 das Leben von Heinrich Goldberg. Im Staub eines schmalen Pfades verblutete der deutsch-jüdische Anarchist in der Nähe eines kleinen Weilers in der Dominikanischen Republik, knapp 53 Jahre nach seiner Geburt. Den Mord haben vermutlich Lokalpolitiker mit Billigung des Diktators Rafael Trujillo organisiert. Das Verbrechen ist bis heute ungesühnt.Nach Einbruch der Dunkelheit waren die Mörder gekommen. Zeugen sprechen von 21 Uhr, als zwei Fremde auf dem Grundstück der landwirtschaftlichen Gemeinschaft in Arroyo Frío auftauchten. Auf der Terrasse des einfachen Holzhauses zogen die maskierten Mörder Waffen und forderten Heinrich Goldberg und seinen Genossen Karl Uhrig auf, ihnen zu folgen. Goldberg, den die Historiker eher unter seinem Pseudonym Filareto Kavernido kennen, hatte sich gerade an den Tisch gesetzt, um gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Mally Michaelis, Uhrig, den die Nachbarn nur unter dem Namen »Carlos« kannten, und seinen vier Kindern zu Abend zu essen. Er wollte noch seine von der Landarbeit schmutzige Kleidung wechseln, aber die Männern zwangen ihn mitzukommen – angeblich wollten sie in die nahegelegene Kleinstadt Moca, rund 20 Kilometer entfernt.
Nach nur wenigen Schritten wurde Carlos gezwungen, wieder ins Haus zurückzugekehren. Während die Lebensgefährtin von Filareto noch das Pferd sattelte, hallten Schüsse durch die bergige Gegend im Norden der Dominikanischen Republik – heute rund 50 Kilometer von jenen Stränden entfernt, an denen noch immer deutsche TouristInnen gerne ihren Karibikurlaub verbringen. »Ihr braucht das Pferd nicht mehr zu satteln, ich kann mir vorstellen, was passiert ist«, soll Mally zu ihren Kindern gesagt haben.
Erst am nächsten Morgen fand sie den Sterbenden in der Nähe des Weges in einem Gebüsch. Eine richtige Untersuchung fand nicht statt, die Mörder mussten sich niemals vor Gericht verantworten. Heinrich Goldberg wurde zuerst in der Provinzstadt Moca, wenige Jahre später aber auf dem Friedhof von Arroyo Frfo in einem Familiengrab beigesetzt. Sein Grab ist längst eingeebnet.
»Er kam auf der Suche nach Frieden und Freiheit, weil er ein Menschenfreund war«, zitiert die dominikanische Tageszeitung Diario Libre einen Weggefährten 74 Jahre nach seiner Ermordung – und fand den Tod. Noch heute erinnern sich einige Anwohner des Dorfes rechts und links der kurvigen Straße in der bewaldeten Gebirgsregion. »Der Mann, der Pferdefleisch aß«, diese Charakterisierung des »komischen Ausländers« ist selbst Menschen heute noch in Erinnerung, die Goldberg nicht kannten.
»Er war ein guter Mensch«
»EI Viejo« hat den Ermordeten noch gekannt und als Sechsjähriger den Leichnam auf dem Bergpfad liegen gesehen. »Der Alte« ist bettlägerig, ein wenig verwirrt und möchte nicht über die Täter sprechen. »Die haben ihn umgebracht, weil er ein guter Mensch war und uns geholfen hat«, sagt er lediglich, bevor er wieder eindämmert. In Diario Libre beruft sich die Journalistin Tania Molina auf anonyme Informationen: »Man sagte, die beiden Männer arbeiteten als Chauffeur und Verwalter für den einflussreichsten Großgrundbesitzer in der Gegend.«Ob die damalige diplomatische Vertretung des Dritten Reiches in Santo Domingo, dessen Leiter gerne in Uniform repräsentierte, die mysteriösen Umstände, unter denen Goldberg zu Tode kam, untersucht oder von den dominikanischen Behörden Aufklärung gefordert hat, kann bezweifelt werden. Im Archiv des Auswärtigen Amtes sind über den Fall »Heinrich Goldberg alias Filareto Kavernido« keine Akten vorhanden, viele Dokumente sind im Laufe des Krieges durch Bomben zerstört worden. Seine Mutter Mally habe später alle Unterlagen und Dokumente des Vaters zerstört, erzählt Sohn Faro. Die Familie wolle nicht mehr über die Sache sprechen.
Andere Familienmitglieder haben jeden Kontakt und jedes Gespräch über den ermordeteri Verwandten abgelehnt, den Bewohner von Moca als einen »kultivierten und musischen Menschen« beschreiben. Er kam regelmäßig in die Stadt, erzählt Hilda Schott, die Tochter eines Deutsch-Dominikaners, über den »komischen Typ«. Sie sei beeindruckt gewesen von der hochgewachsenen Gestalt, seinem langen Kopfhaar und wallenden Bart. »Er besuchte meinen Vater und diskutierte stundenlang mit ihm in unserem Haus«, erinnert sie sich. Später wurde Karl »Carlos« Uhrig ein enger Freund der Familie.
Ein bewegtes Leben
Wer war dieser frühe anarchistische Hippie, der in der Karibik seinen gewaltsamen Tod fand? Filareto’[ 1 ] wurde am 24. Juli 1880 als Sohn von Ludwig und Elise Goldberg in Berlin-Weißensee geboren, wohin die Familie zwei Jahre zuvor gezogen war. Sein Vater war 1892 der drittgrößte Steuerzahler im Bezirk. In der dortigen Feldtmannstraße unterhielt er eine Privatklinik, gleichzeitig war er als Armenarzt bekannt. Der Vater war in der jüdischen Gemeinde aktiv und gehörte in Alt-Weißensee zwischen 1898 und 1904 der jüdischen Repräsentantenversammlung an.Filareto machte seinen Schulabschluss in Brandenburg und studierte von 1900 bis 1904 Medizin an der Berliner Universität und in Freiburg. Seine Doktorarbeit handelt von der »hysterischen Blindheit«. In dieser Zeit kam er sowohl mit der Esperantobewegung, die durch eine gemeinsame Lengua franca die Kommunikationsproblene unter der Weltbevölkerung überwinden wollte und in der linken Bewegung Anfang des Jahrhunderts viele Anfänger fand, als auch mit den Ideen von Friedrich Nietzsche in Kontakt. 1905 zog er nach Berlin-Weißensee und ließ sich als Arzt nieder, Später arbeitete er als Arzt im städtischen Krankenhaus in Friedrichshain. Goldberg heiratete, bekam eine Tochter. Am 15. Mai 1910 trat er aus der jüdischen Gemeinde aus.
In diesen Jahren gehörte Dr. Heinrich Goldberg bereits zur Berliner Boheme, hatte Kontakt mit Anarchosyndikalisten, Libertären und Naturanhängern. Er selbst bezeichnete sich als Anarchokommunisten. Während des Ersten Weltkrieges gehörte er pazifistischen Kreisen an. Um sich sammelte er einen Kreis von Menschen, die einen utopischen Kommunismus vertraten und einer Rückbesinnung auf das ländliche Leben das Wort redeten. Damit verbunden war das Leben in freier Natur, Freikörperkultur, die Ablehnung von traditionellen Familienstrukturen und jedweder bürgerlicher Normen sowie die freie Liebe.
1918, als Anarchisten und Kommunisten für eine freie Räterepublik kämpften – nicht wenige ihrer Vertreter waren jüdische Linke –, hatte Heinrich Goldberg sich bereits einen anderen Namen zugelegt: Filareto Kavernido – in Esperanto bedeutet der Name so viel wie der »Freund der Höhle« – und eine Kommune gegründet, die sich »La Kaverna di Zarathustra«, »Die Höhle des Zarathustra«, nannte. Bilder zeigen ihn mit wehendem Haar und langem Vollbart, eine Art Prophet, der durch sein wallendes Gewand auffiel, aber auch durch seine Gewohnheit, durch die Straßen Berlins barfuß zu laufen. Sein Sohn Vertuemo berichtet in seinen Erinnerungen, dass sein Vater immer Aufsehen erregt habe »mit seiner weißen Tunika, die bis auf den Boden reichte und einen Arm frei ließ. (…) Manchmal war er Gegenstand von Gespött, um das er sich jedoch nicht kümmerte.«
Die Kommune im Scheunenviertel
In den 20er-Jahren machte Goldberg in der Hauptstadt der Weimarer Republik als Redner, Agitator, Polemiker und Werber für seine Kommunenidee auf sich aufmerksam. Die Kommune wohnte in der Mulackstraße, im Scheunenviertel, dem jüdischen Stedl in Berlin, in dem sich sowohl Armutsjuden drängten, die vor den Pogromen im zaristischen Russland geflohen waren, als auch jüdische Intellektuelle und Linke lebten. Unter dieser Anschrift publizierte Goldberg auch Traktate wie »Kulturkampf anstatt Klassenkampf« in denen er sich mehr und mehr von den Klassenkampftheorien der anarchosyndikalistischen Bewegung um Augustin Souchy, Rudolf Rocker, Pierre Ramus alias Rudolf Grossmann absetzte.Tamen Köhler schreibt in einem biografischen Abriss über das Leben von Johanna »Hannchen« Gloger, eine der Lebensgefährtinnen Filaretos: »Die Kommune lebte längere Zeit in der Mulackstraße im Scheunenviertel. Dies war fast ein Ghetto für zugewanderte Ostjuden, es war aber auch die Gegend der Prostituierten und Zuhälter. Die Kommune erregte keinen Anstoß, weder bei den luden noch bei den Huren, nur bei der Polizei, die sich um die sittliche Gefährdung der ältesten Töchter sorgte.« Offiziell ist Kommunarde Filareto in der Rosenthaler Straße als »Dr. Heinrich Goldberg, Mediziner und Philosoph« registriert.
Außer im Scheunenviertel hält sich die »Höhlenkommune« auch im Brandenburger Umland, in der Märkischen Schweiz, auf. Im Rothen Luch, in der Nähe von Müncheberg, besitzt sie ein Grundstück, zu dem auch Höhlen gehören, und wo die Mitglieder der anarcho-Iibertären Gemeinschaft »selbstversorgende Landwirtschaft« betreiben. Aufsehen erregen sie vor allem durch ihre Angewohnheit, sich auch nackt auf dem Gelände zu bewegen. »Er und andere Mitglieder der Kommune verbrachten dort den ganzen Sommer und sogar Perioden während der kalten Jahreszeit. Es gibt wenigstens eine Handwerkergruppe von Schneidern in Berlin-Mariendorf, die der Kommune angehört. Mit mindestens zwei Frauen, die Mitglieder der Kommune sind, hat Filareto Kavernido zwischen 1921 und 1927 mehrere Kinder: Hannchen (Gloger) und Mally (Amalia Michaelis), einer Tochter aus jüdischem Hause (…), die er spätestens 1919 kennenlernt. Alle Kinder bekommen einen Ido-Namen.« [ 2 ]
Eine Ullstein-Illustrierte berichtet von der »Goldberg-Kommune« unter dem Titel »Freie Liebe hinterm Bahndamm«. Nachdem es immer wieder Skandale um die Nackten der »Höhlen-Kommune« gab und der Arzt Goldberg wegen angeblichen Verstoßes gegen den Paragraphen 218 und damit wegen des Abtreibungsverbots Ärger mit der Justiz bekam, überlegte Filareto Kavernido, der sich in seiner persönlichen Korrespondenz und in seinem Beiträgen für anarchistische und libertäre Publikationen so nannte, mit seinen Kommunarden aus Deutschland auszuwandern. »Wir sind heute nach sieben Jahren ein Stamm von zwölf Erwachsenen und 17 Kindern, die an primitivste Lebensführung und ernste andauernde Arbeit gewöhnt sind. Wir haben weder Statuten noch Ehe noch sonst irgendwelche Vorurteile der kapitalistischen Gesellschaft«, schreibt Filareto über seine Kommune an eine Gesinnungsgenossin in der Schweiz. [ 3 ] 1926 siedelt sich die Kommune in Tourrettes-sur-Loup in der Nähe von Nizza an.
Konflikte und Auswanderung
Unumstritten war der libertäre Kommunarde Filareto in dieser Zeit innerhalb der Kommune nicht. Auseinandersetzungen über seinen autoritären Führungsstil führten schon während der Berliner Zeit dazu, dass Mitglieder die »Kaverna di Zarathustra« verließen. Auch seine Genossin und Lebensgefährtin Hannchen wandte sich von ihm ab, weil er die Kinder und sie misshandelt habe. Zum Erosionsprozess wegen inhaltlicher und politischer Auseinandersetzungen, die teilweise gewaltsam endeten, den ärmlichen Verhältnissen, die kaum zum Lebensunterhalt reichten, kamen Probleme mit den französischen Behörden. Zwischenzeitlich lebten die Kommunemitglieder in Korsika.Vermutlich hat dies Filareto bewogen, neue Perspektiven in Übersee zu suchen. Ende der 20er-Jahre suchte die Dominikanische Republik händeringend nach Personen, die die kaum bewohnten rückständigen landwirtschaftlichen Regionen besiedeln sollten. Ziel war es auch, »weiße Siedler ins Land zu holen, um den Anteil der farbigen Bevölkerung zu verringern«. Sie bekamen als Starthilfe nicht nur ein Stück Land zur Rodung zur Verfügung gestellt, sondern auch Werkzeug und Arbeitsgeräte für die Bewirtschaftung sowie Saatgut. Insgesamt siedelte die Dominikanische Republik, in der 1930 nach einem kalten Militärputsch der Oberbefehlshaber der Armee, Rafael Leönides Trujillo Molina, das diktatorische Regiment übernommen hatte, 670 Colonos, Siedler, an. Ein Teil davon kam aus Europa.
Wie viele Zarathustra-Kommunarden letztendlich Richtung Karibik mit einem Frachtschiff von Marseille aus aufbrachen, ist nicht genau überliefert. Zur Gruppe gehörten auf jeden Fall Mally und ihre vier Kinder sowie Karl »Carlos« Uhrig. Willkommen war sie jedoch nach ihrer dreiwöchigen Reise nicht überall. Die haitianischen Behörden genehmigten ihr nur widerwillig die Durchreise in die Dominikanische Republik, die sich mit Haiti die zweitgrößte Karibikinsel Hispaniola teilt.
In den Jahren nach seiner Ankunft versuchte Filareto Kavernido weitere Anhänger der Freikörperkultur und der Kommunardenbewegung ins Land zu holen – so wie es scheint jedoch vergeblich. Einige, die kamen, verließen schon nach kurzer Zeit wieder die Gemeinschaft in Arroyo Frío in der Nähe des Ortes Jamao. Filareto Kavernido kümmerte sich nicht so intensiv um den Landbau, wie es sich die dominikanischen Behörden gewünscht hatten. Er vertrat die These, dass man nur soviel zu arbeiten solle, wie für den unmittelbaren Lebensunterhalt wichtig sei. Vielmehr setzte Filareto unbekümmert seine Agitation für ein freies, staatlich nicht reglementiertes Leben und die freie Liebe fort.
Am 29. Juli 1932 schrieb Filareto an seinen französischen Genossen Oscar Piérru in Calais: »Wo nirgends auf der Welt findest du einen schöneren und gesünderen Ort als bei uns. Das gemeinsame Leben mit den damit verbundenen unterschiedlichsten Arbeiten gibt jedem die Möglichkeit, sich nützlich zu machen. Darüber hinaus verspreche ich dir, dass du in sechs Monaten ein starker Mann sein wirst, und wenn es dir gefällt, sogar eine Axt bedienen kannst, wenn du dich wirklich von mir beraten und leiten lässt. (…) Was das Sexualleben betrifft, lassen wir jedem Mann oder Frau die absolute Freiheit, über sich zu verfügen. Wir vertreten die Theorie, jede darf mit jedem und jeder mit jeder, ansonsten achten wir das Recht einer Person einer anderen gegenüber.« [ 4 ]
Zu dieser Zeit haben die lokalen Behörden und Regierungsvertreter schon ein kritisches Auge auf den Einwanderer und seine MitbewohnerInnen in Arroyo Frfo geworfen. Grundbesitzern ist er mit seinen Thesen vom gemeinsamen Besitz ein Dorn im Auge, örtliche Mediziner verfolgen die Aktivitäten des deutschen »Barfußarztes« mit größer werdender Verärgerung, weil er sich für eine Behandlung in Naturalien bezahlen lässt und zu einer Konkurrenz zu werden droht. Der Provinzgouverneur von Moca, Jacobo de Lara, betont in einem Memorandum an den »Ehrenhaften Präsidenten der Republik, General Don Rafael L. Trujillo M.«, dem er die spanische Übersetzung des zitierten Briefes von Filareto beilegt, dass »es unausweichlich ist, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um das Böse zu beseitigen, das uns auf diese Weise verunreinigt«. [ 5 ]
Zwei Wochen später fasst der Assistent des Ministers für Landwirtschaft und Handel, T. Hernändez Franco, in einem fünfseitigen Untersuchungsbericht einen Besuch in der landwirtschaftlichen Kolonie zusammen. Heinrich Goldberg dlias Filareto Kavernido und seine Gruppe seien eine soziale und moralische Gefahr für die Siedlung und die dominikanische Gesellschaft: »Deshalb glaube ich, dass es dringlich ist, dass Dr. Goldberg und seine gesamte Gruppe aus Arroyo Frfo und aus der Dominikanischen Republik ausgewiesen wird.« [ 6 ]
Am 6. Mai fordert auch der Minister die Ausweisung Filaretos. Zehn Tage später wird der Mediziner, libertäre Utopist, Kommunarde Dr. Heinrich Goldberg alias Filareto Kavernido im Alter von 52 Jahren ermordet. Ein Schicksal, das er mit vielen vor und nach ihm während der blutigen diktatorischen Regentschaft von Rafael Trujillo teilt, die 31 Jahre lang – von 1930 bis 1961 – dauerte.
www.filareto.info
Quelle: – Latin@rama – blogs.taz.de – Vielen Dank an den Autor Hans-Ulrich Dillmann, für die Abdruckerlaubnis.
Anmerkungen
[1] — Bei den biografischen Daten folge ich weitgehend den Informationen, die Santiago Tovar zusammengetragen und auf einer Webseite veröffentlicht hat unter dem Titel: »Vida de Heinrich Goldberg alias Filareto Kavernido« zugänglich gemacht hat. www.filareto.info.
[2] - Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Ido_(Sprache)
[3] — Brief von Filareto Kavernido an M. Faas Hardegger in Zürich, datiert Paris 15. August 1925.
[4] — Von den dominikanischen Behörden abgefangener Briefes Filaretos an Piérru vom 29. Juli 1932, aus dem Soanischen ins Deutsche übersetzt. Archivo General de la Nación, Santo Domingo, Fondo Presidencia, Interior y Policia, cod_127/caja_2063
[5] — Brief Núm 650 vom 1. April 1933, Archivo General de la Nación, Santo Domingo, Fondo Presidencia, Interior y Policia, cod_127/caja_2063
[6] — Brief 561 vom 6. Mai 1933, Archivo General de la Nación, Santo Domingo, Fondo Presidencia, Interior y Policia, cod_127/caja_2063
Freitag, 4. Mai 2012
FAU-IAA : Es.Col.A in Porto - Ein Angriff auf eine von uns ist ein Angriff auf alle!
FAU-IAA : Es.Col.A in Porto - Ein Angriff auf eine von uns ist ein Angriff auf alle!
Im April wurde das seit mehreren Monaten besetzte soziale Zentrum Es.Col.A im nordportugiesischen Porto geräumt, dann wieder besetzt und erneut brutal geräumt. Die „Schule“ in Porto ist eines der Projekte, mit dem sich die Nachbarschaften gegen die katastrophalen Folgen der von den EU-Regierungen diktierten Sparprogramme zur Wehr setzen. Die Es.Col.A ist in den letzten Monaten auch ein Ort gewesen, der fest in die Mobilisierungen zu Generalstreiks und Antikrisen-Protesten in der Stadt verankert war. Dies, verbunden mit der Außenwirkung und der hohen Akzeptanz des sozialen Zentrums, dürften der Hauptgrund gewesen sein, warum die staatlichen Stellen so schnell als möglich mit ihm Schluss machen wollten, bevor das Beispiel >Schule< macht. Die Es.Col.A benötigt unsere Unterstützung.
Im April wurde das seit mehreren Monaten besetzte soziale Zentrum Es.Col.A im nordportugiesischen Porto geräumt, dann wieder besetzt und erneut brutal geräumt. Die „Schule“ in Porto ist eines der Projekte, mit dem sich die Nachbarschaften gegen die katastrophalen Folgen der von den EU-Regierungen diktierten Sparprogramme zur Wehr setzen. Die Es.Col.A ist in den letzten Monaten auch ein Ort gewesen, der fest in die Mobilisierungen zu Generalstreiks und Antikrisen-Protesten in der Stadt verankert war. Dies, verbunden mit der Außenwirkung und der hohen Akzeptanz des sozialen Zentrums, dürften der Hauptgrund gewesen sein, warum die staatlichen Stellen so schnell als möglich mit ihm Schluss machen wollten, bevor das Beispiel >Schule< macht. Die Es.Col.A benötigt unsere Unterstützung.
Montag, 30. April 2012
2. Libertäre Medienmesse
http://www.libertaere-medienmesse.de/
Salud!
below you will also find the german invitation.
in the attachment you will find two webbanners - it would help us if you
publish one of them on your page, blog, sozial network, facebook, ...
2nd 'Libertäre Medienmesse' 2012
24th-26th august, 'Bahnhof Langendreer', Bochum
Dear publishers, mediaprojects and collectives,
we are glad to tell you that the 'Libertäre Medienmesse' will take place
again in 2012. Because of the publishers' support in 2010 we were able
to organize 3 days of fair, presentation of projects, readings, culture,
events, information, meeting people and making plans for a world beyond
crisis and exploitation. The preparations for the second 'LiMesse' are
in full swing, so we can renew this weekend on 24th-26th august, 2012.
Of course, some things have basically changed during the last two years.
In 2010 we offered an alternative to the commercial project 'Capitol of
Culture RUHR.2010' and countered propaganda about a solid and growing
economy, which profits would increase our society's general wealth.
Already then it indicated, that it was merely about a growing break
through the middle of society.
This year, the curtain of the 'Capitol of Culture' has finally closed.
By now, global crisis can also be noticed on communal plain and several
saving measures affect the bigger part of population.
We want to invite you as libertarian publishers, media projects and
collectives to present your
self organized and non-commercial politics. The crisis of capitalism is
global, so we would appreciate if some international Mediaprojects will
take part, too. You could participate with an own presentation in
English or just present your work with a booth.
All important basic data and a review to 'LiMesse 2010', most important
information for exhibitors and a contact blank is located at:
http://limesse.de/index.html (language: German)
If there are any questions in English, please don't hesitate to ask
(contact@limesse.de)
After we arranged the 'LiMesse 2010' in Oberhausen, it will this year
take place, in cooperation with the team of 'Bahnhof Langendreer', in
Bochum, the centre of Ruhr.
There you'll have a realistic opportunity to present your political work
beyond the scene.
You'll find more information on: http://limesse.de/vorort.html
Because the unexpected denial from Oberhausen took us some time for
preparations, we beg for your appreciation, that a party is certainly in
the program of 'Bahnhof Langendreer' on saturday and the book tables
have to be put away in a neighbouring and adequately locked room overnight.
The amount of work will concern the issuing publishers as little as
possible.
If you decide to participate in the 'LiMesse', please declare with the
application form:
http://limesse.de/form_aussteller.php
You are welcome to suggest own projects, lectures, books etc. for
presentation!
We're looking forward to an exciting and versatile 'LiMesse' and hope to
see you in august!
Your Limesse organising collective
2.Libertäre Medienmesse 2012
24. - 26. August im Bahnhof Langendreer, Bochum
Liebe Verlage, Medienprojekte, Kollektive und interessierte BeobachterInnen,
wir freuen uns euch mitteilen zu können, dass die libertäre Medienmesse
im Jahr 2012 wieder stattfinden wird. 2010 konnten wir durch eure
Unterstützung drei Tage mit Messe, Projektvorstellungen, Lesungen,
Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Pläne schmieden füllen
für eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung. Die Vorbereitungen für
die 2. Libertäre Medienmesse laufen auf vollen Touren, damit wir dieses
Wochenende am 24. - 26.08.2012 wiederholen können.
Natürlich hat sich in den vergangenen zwei Jahren Einiges grundlegend
geändert.
Im Jahr 2010 boten wir eine Alternative zur kommerziellen
Kulturhauptstadt RUHR.2010 und wirkten der Propaganda von einer stabilen
und wachsenden Wirtschaft, deren Gewinn den allgemeinen Reichtum unserer
Gesellschaft steigern soll, entgegen. Schon damals zeigte sich, dass es
sich lediglich um einen wachsenden Riss mitten durch die Gesellschaft
handelt.
In diesem Jahr hat sich der Vorhang der Kulturhauptstadt endgültig
geschlossen. Inzwischen ist die globale Krise auch auf kommunaler Ebene
zu spüren und die etlichen Sparmaßnahmen betreffen einen Großteil der
Bevölkerung. Wir möchten euch als libertäre Verlage, Medienprojekte und
Kollektive erneut einladen eure selbstorganisierte und unkommerzielle
Politik vorzustellen.
Alle wichtigen Eckdaten, sowie einen Rückblick auf die Limesse 2010, den
wichtigsten Informationen für AustellerInnen und dem Kontaktformular
findet ihr unter: http://limesse.de/index.html
Nachdem wir 2010 die Limesse in Oberhausen durchgeführt hatten, wird sie
in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Bahnhof Langendreer in Bochum
im Zentrum des Ruhrgebiets stattfinden. Hier wird es die realistische
Möglichkeit geben, eure politische Arbeit jenseits der Szene zu
präsentieren. Mehr Infos: http://limesse.de/vorort.html
Da uns die unerwartete Absage aus Oberhausen einiges an Zeit zur
Vorbereitung nahm, bitten wir um euer Verständnis, dass in der Nacht von
Samstag auf Sonntag eine Party fest im Programm des Bahnhof Langendreers
steht und die Büchertische über Nacht in einen angrenzenden und
ausreichend gesicherten Raum verstaut werden müssen. Der Arbeitsaufwand
wird die ausstellenden Verlage so gering wie möglich betreffen.
Wenn ihr euch als AustellerInnen für die Teilnahme an der 2. Libertären
Medienmesse entscheidet, meldet euch bitte über das Anmeldeformular an:
http://limesse.de/form_aussteller.php
Wir freuen uns auf eine spannende und vielseitige Medienmesse und hoffen
euch im August wiederzusehen!
Wenn ihr den Newsletter zukünftig nicht mehr bekommen wollt schickt
bitte eine kurze Mail an:
Eure Limesse-Orga (contact@limesse.de)
Salud!
below you will also find the german invitation.
in the attachment you will find two webbanners - it would help us if you
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2nd 'Libertäre Medienmesse' 2012
24th-26th august, 'Bahnhof Langendreer', Bochum
Dear publishers, mediaprojects and collectives,
we are glad to tell you that the 'Libertäre Medienmesse' will take place
again in 2012. Because of the publishers' support in 2010 we were able
to organize 3 days of fair, presentation of projects, readings, culture,
events, information, meeting people and making plans for a world beyond
crisis and exploitation. The preparations for the second 'LiMesse' are
in full swing, so we can renew this weekend on 24th-26th august, 2012.
Of course, some things have basically changed during the last two years.
In 2010 we offered an alternative to the commercial project 'Capitol of
Culture RUHR.2010' and countered propaganda about a solid and growing
economy, which profits would increase our society's general wealth.
Already then it indicated, that it was merely about a growing break
through the middle of society.
This year, the curtain of the 'Capitol of Culture' has finally closed.
By now, global crisis can also be noticed on communal plain and several
saving measures affect the bigger part of population.
We want to invite you as libertarian publishers, media projects and
collectives to present your
self organized and non-commercial politics. The crisis of capitalism is
global, so we would appreciate if some international Mediaprojects will
take part, too. You could participate with an own presentation in
English or just present your work with a booth.
All important basic data and a review to 'LiMesse 2010', most important
information for exhibitors and a contact blank is located at:
http://limesse.de/index.html (language: German)
If there are any questions in English, please don't hesitate to ask
(contact@limesse.de)
After we arranged the 'LiMesse 2010' in Oberhausen, it will this year
take place, in cooperation with the team of 'Bahnhof Langendreer', in
Bochum, the centre of Ruhr.
There you'll have a realistic opportunity to present your political work
beyond the scene.
You'll find more information on: http://limesse.de/vorort.html
Because the unexpected denial from Oberhausen took us some time for
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the program of 'Bahnhof Langendreer' on saturday and the book tables
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The amount of work will concern the issuing publishers as little as
possible.
If you decide to participate in the 'LiMesse', please declare with the
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presentation!
We're looking forward to an exciting and versatile 'LiMesse' and hope to
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Your Limesse organising collective
2.Libertäre Medienmesse 2012
24. - 26. August im Bahnhof Langendreer, Bochum
Liebe Verlage, Medienprojekte, Kollektive und interessierte BeobachterInnen,
wir freuen uns euch mitteilen zu können, dass die libertäre Medienmesse
im Jahr 2012 wieder stattfinden wird. 2010 konnten wir durch eure
Unterstützung drei Tage mit Messe, Projektvorstellungen, Lesungen,
Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Pläne schmieden füllen
für eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung. Die Vorbereitungen für
die 2. Libertäre Medienmesse laufen auf vollen Touren, damit wir dieses
Wochenende am 24. - 26.08.2012 wiederholen können.
Natürlich hat sich in den vergangenen zwei Jahren Einiges grundlegend
geändert.
Im Jahr 2010 boten wir eine Alternative zur kommerziellen
Kulturhauptstadt RUHR.2010 und wirkten der Propaganda von einer stabilen
und wachsenden Wirtschaft, deren Gewinn den allgemeinen Reichtum unserer
Gesellschaft steigern soll, entgegen. Schon damals zeigte sich, dass es
sich lediglich um einen wachsenden Riss mitten durch die Gesellschaft
handelt.
In diesem Jahr hat sich der Vorhang der Kulturhauptstadt endgültig
geschlossen. Inzwischen ist die globale Krise auch auf kommunaler Ebene
zu spüren und die etlichen Sparmaßnahmen betreffen einen Großteil der
Bevölkerung. Wir möchten euch als libertäre Verlage, Medienprojekte und
Kollektive erneut einladen eure selbstorganisierte und unkommerzielle
Politik vorzustellen.
Alle wichtigen Eckdaten, sowie einen Rückblick auf die Limesse 2010, den
wichtigsten Informationen für AustellerInnen und dem Kontaktformular
findet ihr unter: http://limesse.de/index.html
Nachdem wir 2010 die Limesse in Oberhausen durchgeführt hatten, wird sie
in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Bahnhof Langendreer in Bochum
im Zentrum des Ruhrgebiets stattfinden. Hier wird es die realistische
Möglichkeit geben, eure politische Arbeit jenseits der Szene zu
präsentieren. Mehr Infos: http://limesse.de/vorort.html
Da uns die unerwartete Absage aus Oberhausen einiges an Zeit zur
Vorbereitung nahm, bitten wir um euer Verständnis, dass in der Nacht von
Samstag auf Sonntag eine Party fest im Programm des Bahnhof Langendreers
steht und die Büchertische über Nacht in einen angrenzenden und
ausreichend gesicherten Raum verstaut werden müssen. Der Arbeitsaufwand
wird die ausstellenden Verlage so gering wie möglich betreffen.
Wenn ihr euch als AustellerInnen für die Teilnahme an der 2. Libertären
Medienmesse entscheidet, meldet euch bitte über das Anmeldeformular an:
http://limesse.de/form_aussteller.php
Wir freuen uns auf eine spannende und vielseitige Medienmesse und hoffen
euch im August wiederzusehen!
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Eure Limesse-Orga (contact@limesse.de)
Montag, 9. April 2012
Montag, 26. März 2012
Bochum: 2. Libertäre Medienmesse — FAU Duesseldorf
Es ist wieder soweit. In einem der groessten europaeischen Ballungsgebiete mit mehr als acht Millionen Menschen, werden vom 24. bis 26. August 2012 libertaere Verlage, Zeitschriften, Radio-, Video- und Internetprojekte ihr Programm vorstellen. Drei Tage Messe, Projektvorstell...ungen, Lesungen, Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Plaene schmieden fuer eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung. Fuer all das bot bereits die 1. Libertaere Medienmesse fuer den deutschsprachigen Raum (Limesse) im September 2010 einen Rahmen. Auf vielfachen Wunsch geht die Limesse nun in die 2. Runde.
Bochum: 2. Libertäre Medienmesse — FAU Duesseldorf
Donnerstag, 15. März 2012
Mittwoch, 14. März 2012
Montag, 12. März 2012
LiMesse | 2. Libertäre Medienmesse für den deutschsprachigen Raum | 24. bis 26. August 2012
LiMesse | 2. Libertäre Medienmesse für den deutschsprachigen Raum | 24. bis 26. August 2012
Es ist wieder soweit. In einem der größten europäischen Ballungsgebiete mit mehr als acht Millionen Menschen, werden vom 24. bis 26. August 2012 libertäre Verlage, Zeitschriften, Radio-, Video- und Internetprojekte ihr Programm vorstellen. Drei Tage Messe, Projektvorstellungen, Lesungen, Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Pläne schmieden für eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung. Für all das bot bereits die 1. Libertäre Medienmesse für den deutschsprachigen Raum (Limesse) im September 2010 einen Rahmen. Auf vielfachen Wunsch geht die Limesse nun in die 2. Runde.
Es ist wieder soweit. In einem der größten europäischen Ballungsgebiete mit mehr als acht Millionen Menschen, werden vom 24. bis 26. August 2012 libertäre Verlage, Zeitschriften, Radio-, Video- und Internetprojekte ihr Programm vorstellen. Drei Tage Messe, Projektvorstellungen, Lesungen, Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Pläne schmieden für eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung. Für all das bot bereits die 1. Libertäre Medienmesse für den deutschsprachigen Raum (Limesse) im September 2010 einen Rahmen. Auf vielfachen Wunsch geht die Limesse nun in die 2. Runde.
Donnerstag, 1. März 2012
Sonntag, 5. Februar 2012
ASI: 全世界でのアクションの呼びかけ ルドルフ・ミューラント 1月29日 (FAUの呼びかけより翻訳転載)
私たちは皆さんに、ベルグラート6(BG6) http://libcom.org/tags/belgrade-6 に対する事件の一環として、2012年2月8日よりアナルコサンディカリスト・イニシアティブ(ASI)の組合員4名と2名のベルグラード6のアナキストの控訴尋問が開かれることを知らせなければなりません。6人のベルグラードのリバタリアンたちは、2009年8月の終わりに、かつてのギリシャの政治犯(Thodoros Iliopoulos)のハンガーストライキとの団結行動の際の、ベルグラードのギリシャ大使館を襲撃を扇動した疑いで裁判に訴えられました。大使館襲撃の直後BG6(Tadej Kurepa, Ratibor Trivunac, Ivan Savic,Ivan Vulovic, Nikola Mitrovic and Sanja Dojkic)は「国際テロ」の疑いで逮捕され、6ヶ月の間、拘置所に拘禁されていました。地元のみならず、世界中での大規模な支援行動によって彼/女たちは裁判の直前に保釈されました。2010年6月、上級裁判所での証拠不十分による無罪判決によって、彼/女らはついに自由の身となりました。これを受けて検察は上訴しました。
しかし、上告裁判所は政治的な理由から、この訴えを無視してきました。2011年6月にベルグラードでNATOサミットへの抗議行動が行われ、 その際Ratibor Trivunacが逮捕され訴えられると、BG6への上訴を改めて受理したのです。現時点で裁判は政治的動機を持つASIのメンバー7人に対して行われています。
BG6への裁判の再開は、略奪と搾取に立ち向かうすべての人たちへの、国家による抑圧の継続以外の何ものでもありません。セルビアはブルジョアの一派が支配するバナナ共和国の一つという事実を見るにつけ、今回の戦いの今の段階における、国家機関の弾圧に対抗するもっとも強力な武器は国際的な団結であることは明かです。
そのため、私たちはすべての同志たち、アナルコサンディカリスト、革命的労働組合員、階級闘争の最中にあるアナキストたちへ、2月6日、大使館、領事館、セルビア共和国に関連する文化施設の前で国際的な団結を示す日を呼びかけます。この抗議は、すべての裁判を止めることをはっきりと要求し、ベルグラードのリバタリアンたちへの弾圧を終わらせることを要求します。
私たちの同志の自由は、国際的なリバタリアンによる行動に大きくかかっています。私たちは、国際的団結が今一度その強さを見せることを確信しています。
BG6とすべての訴えられている同士たちが直ちに自由になるために!
国家と資本の死を!
ASI国際事務局
しかし、上告裁判所は政治的な理由から、この訴えを無視してきました。2011年6月にベルグラードでNATOサミットへの抗議行動が行われ、 その際Ratibor Trivunacが逮捕され訴えられると、BG6への上訴を改めて受理したのです。現時点で裁判は政治的動機を持つASIのメンバー7人に対して行われています。
BG6への裁判の再開は、略奪と搾取に立ち向かうすべての人たちへの、国家による抑圧の継続以外の何ものでもありません。セルビアはブルジョアの一派が支配するバナナ共和国の一つという事実を見るにつけ、今回の戦いの今の段階における、国家機関の弾圧に対抗するもっとも強力な武器は国際的な団結であることは明かです。
そのため、私たちはすべての同志たち、アナルコサンディカリスト、革命的労働組合員、階級闘争の最中にあるアナキストたちへ、2月6日、大使館、領事館、セルビア共和国に関連する文化施設の前で国際的な団結を示す日を呼びかけます。この抗議は、すべての裁判を止めることをはっきりと要求し、ベルグラードのリバタリアンたちへの弾圧を終わらせることを要求します。
私たちの同志の自由は、国際的なリバタリアンによる行動に大きくかかっています。私たちは、国際的団結が今一度その強さを見せることを確信しています。
BG6とすべての訴えられている同士たちが直ちに自由になるために!
国家と資本の死を!
ASI国際事務局
Freitag, 3. Februar 2012
M31: Ursprung und Dialektik der Revolte - Das Krisenblog
Die Occupy-Proteste waren in Deutschland ohnehin nie so recht in Gang gekommen. Gemessen an der Beteiligung, waren es von Anfang eher bescheidene Proteste. Die Bundesrepublik hatte in den vergangenen Jahren weit aus größere Demonstrationen und Protestaktionen gesehen. Auch die radikale Linke stand der Occupy-Bewegung, zumindest der in Deutschland, weitestgehend skeptisch gegenüber. Wahrscheinlich war es auch die Abstinenz dieser „anrüchigen“ Kräfte, die der Bewegung jene mediale Resonanz einbrachte, die sie als gesellschaftspolitischen, frischen Faktor erscheinen ließen. Doch wirkliche neue Ansätze hatte der häufig diffuse Protest gegen „die da oben“ eigentlich nicht zu bieten – deutsches Protest-Business „as usual“. Und wie üblich scheint sich auch dieser Protest zu verlaufen. Jenseits von Occupy und Attac mobilisiert nun – im Zusammenhang eines europaweiten Aktionstags von linksradikalen Gruppen und Basisgewerkschaften – ein Bündnis linker Zusammenhänge am 31. März nach Frankfurt am Main.
M31: Ursprung und Dialektik der Revolte - Das Krisenblog
M31: Ursprung und Dialektik der Revolte - Das Krisenblog
USI-IAA: Presseerklärung zur Räumung des besetzten Hauses Conciatori n°4, Sitz der Unione Sindacale Italiana (USI-IAA), der Circolo Anarchico Fiorentino und der "Progetto Conciatori" in Florenz — FAU Duesseldorf
Am Morgen des heutigen Tages räumte die Polizei das besetzte Haus in der Conciatori n°4, Sitz der Unione Sindacale Italiana (USI-IAA), der Circolo Anarchico Fiorentino und der "Progetto Conciatori" in Florenz. Einige GenossInnen zögerten die Räumung vom Dach aus hinaus, während andere auf der Straße gegen die Räumung demonstrierten. Die Unione Sindacale Italiana verurteilt den Polizeiangriff auf den Sitz einer ArbeiterInnen-gewerkschaft und verweist auf den hohen Grad an Repression dieser Aktion, die ausgerechnet von einem Politiker angeordnet worden ist, der vorgibt auf der Seite der ArbeiterInnen zu sein. Der Bürgermeister von Florenz hat der selbstständigen Instandsetzung des Gebäudes nie zugestimmt, sondern immer auf private Spekulanten gehofft. Mit dieser Räumung geht ein einzigartiger kultureller, politischer und gewerkschaftlicher Freiraum sowie ein Ort erfahrbarer kollektiver Selbstverwaltung verloren.
USI-IAA: Presseerklärung zur Räumung des besetzten Hauses Conciatori n°4, Sitz der Unione Sindacale Italiana (USI-IAA), der Circolo Anarchico Fiorentino und der "Progetto Conciatori" in Florenz — FAU Duesseldorf
USI-IAA: Presseerklärung zur Räumung des besetzten Hauses Conciatori n°4, Sitz der Unione Sindacale Italiana (USI-IAA), der Circolo Anarchico Fiorentino und der "Progetto Conciatori" in Florenz — FAU Duesseldorf
Dienstag, 31. Januar 2012
[改道] – Zeitung der anarchistischen Föderation (FdA-IFA)
Liebe Leute – die 改道 Gǎi Dào Nr.14 / 02.2012 ist da und hat wieder zahlreiche Artikel, Nachrichten und Termine zu bieten. Wir hoffen das euch diese Ausgabe motiviert eure anarchistische Einstellung zu festigen und das Gefühl des „EinzelkämpferInnentums“ etwas zu lindern! Ihr seid nicht allein – und, was nicht unwichtig ist, die anarchistische Bewegung im deutschsprachigem Raum scheint sich zu festigen und an Kontinuität zu gewinnen. Jetzt aber, in gewohnter Form die Links zur Aktuellen Ausgabe und natürlich das Editorial:
[改道] – Zeitung der anarchistischen Föderation (FdA-IFA)
[改道] – Zeitung der anarchistischen Föderation (FdA-IFA)
Montag, 30. Januar 2012
Samstag, 21. Januar 2012
Mittwoch, 18. Januar 2012
Montag, 9. Januar 2012
Freitag, 6. Januar 2012
Sonntag, 1. Januar 2012
[改道] – Zeitung der anarchistischen Föderation (FdA-IFA)
Die 改道 Gǎi Dào Nr.13 / 01.2012 ist erschienen
[改道] – Zeitung der anarchistischen Föderation (FdA-IFA)
[改道] – Zeitung der anarchistischen Föderation (FdA-IFA)
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