Dienstag, 7. Juni 2016

FAU-Demo in Berlin – Spezialinfo

FAU-Demo in Berlin – Spezialinfo



FAU-Demo in Berlin

Anarchosyndikalistische
Gewerkschaft demonstriert  in der Hauptstadt gegen „Lohnraub“,
„Ausbeutung“, „Repression“ und „Union Busting“.

FAU-Demo in Berlin, 4.06.2016 / SpIn
FAU-Demo in Berlin, 4.06.2016 / SpIn
4.
Juni 2016 – Am Hackeschen Markt in Berlin stehen ein paar Polizisten.
Man weiß nicht genau ob sie wegen der laut feiernden Touris oder der
Demonstration der anarchosydikalistsichen Gewerkschaft, Freie
Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU), vor Ort sind. Die Demo besteht
lediglich aus rund 50 Personen, die sich nicht besonders bemerkbar
machen. Aber die Gewerkschaft selbst ist nicht allzu groß, sie zählt
etwa 600 Mitglieder. Die FAU ist ein Ableger der spanischen
Basisgewerkschaft CNT, die nach dem Tod Francos wiedergegründet wurde.
Zudem sieht sie sich in der Tradition der Freien Arbeiter-Union
Deutschlands (FAUD), die 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst
wurde. Dem
Anarchosyndikalismus entsprechend, ist die Gewerkschaft 
basisdemokratisch und föderalistisch aufgebaut. Die Organisation erfolgt
mittels eines Delegiertensystems. Die FAU zielt darauf die Lebens- und
Arbeitsbedingungen zu verbessern und ihr übergeordnetes Ziel ist eine
herrschaftsfreie Gesellschaft. Diese Ziele sollen laut eigener
Beschreibung nicht über das Parlament erreicht werden, sondern durch
Streiks, Boykotte und direkte Aktionen.

Was
mit „Lohnraub“, „Ausbeutung“ und „Repression“ gemeint ist, dürfte klar
sein. So sei es laut FAU z. B. in der Gastronomie kein Einzelfall, wenn
das Gehalt nicht ausgezahlt würde. Für solche und ähnliche gestaltete
Fälle, setzt sich die Gewerkschaft ein. Ihre Mitglieder sind zufrieden.
„Die FAU hat mir schon bei vielen Arbeitsmarktkämpfen geholfen.“, sagt
ein Mitarbeiter der Deutschen Post. Das Helfen wird aber laut FAU immer
schwieriger. Der Grund ist das sogenannte „Union Busting“. Was ist damit
bloß gemeint? Die FAU beanstandet, Repressionen durch die Regierung
ausgesetzt zu sein. Es wird ihr z. B. untersagt, gegen bestimmte
Restaurants zu klagen. Und kleine Leute, können es sich nicht leisten zu
klagen. Das sei den „Bossen“, laut der Gewerkschaft, bewusst. Die
„Bosse“ sind sowieso für die FAU das Böse schlechthin. Am besten fände
sie eine Welt ohne Chefs, in der Arbeiter ihre Betriebe selbst leiten.
Vereinzelt hat es solche Projekte bereits gegeben (unabhängig von der
FAU). Flächendeckend ließe sich das schwer umsetzen. Dem müsste ein ganz
neues Bewusstsein vorausgehen.

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